Sich bildnerisch auszudrücken und mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen ist ein elementares Bedürfnis des Menschen und jedes Kind malt gern. Wenn ein Baby mit seiner Hand auf dem Teller herumschmiert, erkennt es, dass sein Tun Spuren hinterlässt. Dies ist als Vorstufe des bilderischen Gestaltens zu werten, das bewusst einsetzt, sobald das Kind mit etwa 12 bis 13 Monaten in der Lage ist, einen Stift zu halten und ihn über das Papier zu schieben.
So entwickelt sich die Fähigkeit zu malen und zu zeichnen.

Dies können Eltern unterstützen, indem sie mit und für ihre Kinder malen und zeichnen. Natürlich kommt es überhaupt nicht darauf an, galeriereife Kunstwerke zu schaffen, sondern die Freude am gemeinsamen Tun und an der kreativen Tätigkeit steht im Vordergrund.

Für ganz kleine Kinder eignen sich Fingerfarben am besten. Die Aufgabe der Eltern ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem das Kind frei und kreativ tätig sein kann. Dazu gehört natürlich die Bereitstellung von Papier (alte Tapetenreste eignen sich hervorragend) und ein Platz, an dem das Kind sich nach Herzenslust ausleben kann. Das Mittun der Eltern wird sich in dieser Phase darauf beschränken, das Kind zu beaufsichtigen und ihm zu zeigen, wie man die Materialien handhabt.

Wenn das Kind ins Kindergartenalter kommt und seine Feinmotorik sich entwickelt hat, kann man zu Wasserfarben oder Wachsmalstiften oder -blöcken übergehen. Kinder lieben es, mit ihren Eltern zusammen tätig zu sein, und so braucht es für das Kind bestimmt keiner besonderen Aufforderung, wenn die Eltern sich einfach hinsetzen und anfangen zu malen.

In dieser Phase sollte das Erleben der Farbe im Vordergrund stehen und nicht die Abbildung konkreter Gegenstände. Besonders viel Spaß macht das Malen eines gemeinsamen Bildes. Die Familie setzt sich zusammen und jeder darf reihum einen oder mehrere Striche zu dem Bild beisteuern. Manchmal entstehen so ganz bemerkenswerte und aufschlussreiche Bilder.

Wenn die Kinder dann älter geworden sind und einen Stift handhaben können, werden die Bilder dann differenzierter, detailgetreuer und präziser. Wenn Eltern ihrem Kind viel vorlesen – insbesondere Märchen – , entwickelt die Phantasie der Kinder innere Bilder, die die Kinder auch malerisch umsetzen möchten.

Wer sich näher mit dem Thema befassen möchte, kann verschiedene Bücher zu Rate ziehen, beispielsweise „Mit Kindern malen“ von Freya Jaffke. Daneben gibt es auch viele Bücher, die Ausmalvorlagen bieten. Mandala-Malbücher mit mehr oder weniger differenzierten Vorlagen eignen sich sehr gut für das gemeinsame kreative Kinderprogramm.